Vom 20. Juni 2019: Nur mehr 2 Wochen bis zur Wahl …
Bald ist es soweit, am 7. Juli 2019 kommt es zur Abstimmung zu den Bürgerentscheiden.
Thema 1 ist der Ausbau der Frühlinger-Spitz-Straße. Wie berichtet, hatte sich der Stadtrat hier ja vollumfänglich dem erfolgreich eingereichten Bürgerbegehren der Freunde Traunreuts angeschlossen. Die Einsicht des Stadtrats dass dies der richtige Weg ist, freut uns sehr und wir hoffen auf eine zeitnahe Planung und dass die Vertreter der Bürgerinitiative nun auch im Rahmen der Möglichkeiten bei den Planungen mit dabei sein können. Schade dagegen ist, dass sich einige Stadträte wohl um sich vor den bevorstehenden Kommunalwahlen noch ins rechte Licht rücken zu wollen nun darauf hinausreden, dass man das seinerzeit nur abgelehnt habe, weil angeblich einige Planungen noch nicht vorgelegen haben sollen. Nun, bei der seinerzeitigen Abstimmung hätten genau jene Stadträte statt sich einer Planung für einen Ausbau generell mit deren ablehnenden Haltung zu verweigern ja zustimmen können mit dem Hinweis, dass auch andere bestandsnahe Trassen mit untersucht werden sollen.
Es ist nun echt billig, statt einen Fehler bei der seinerzeitigen Abstimmung einzugestehen, nun anderen den schwarzen Peter zuschieben zu wollen. Schade und enttäuschend! Nichts desto trotz: 1:0 für die Bürger, denn der Bürgerentscheid ist angenommen und es kann mehr für die Verkehrssicherheit in jenem Bereich getan werden.
Thema 2 ist Miete statt Neubau für die Stadtbücherei. Schön, dass sich jetzt eine Initiative gegen den Bürgerentscheid formiert. Wäre schön gewesen, wenn jene Personen dasselbe Engagement in den letzten 6 Jahren seit dem letzten Bürgerentscheid an den Tag gelegt hätten, bei dem sich schon einmal rund 72 % (!) der Bürger gegen den Neubau einer Stadtbücherei entschieden hatten, um eine Lösung zu finden. Argumentationen wie dass der aktuelle Anteil an E-Books erneut die Erwartungen nicht erfüllt habe (was damit quasi eine Argumentation für das gedruckte Buch sein soll?) ist in etwa so sinnvoll, wie dass die Anzahl der zugelassenen E-Autos weit hinter den Erwartungen der Bundesregierung zurückgeblieben ist. Die Veränderungen werden dennoch kommen, das ist eine Frage der Zeit. Und man muss sich ja auch einmal fragen was eigentlich geschehen wäre, wenn man seinerzeit die Stadtbücherei gebaut hätte? Dann würde man jetzt in Flickschusterei noch irgendwo eine VHS errichten und hätte folglich zwei Gebäude, mit zwei Verwaltungsbereichen, zwei Heizungen, zweimal Personal, zweimal Parkplätzen, etc. . Und in einigen Jahren dann ein erneuertes Heimathaus, und dann ein einer Stadt unserer Größenordnung würdiges Stadtarchiv und dann irgendwann ein Stadtmuseum – von dem immer wieder gesprochen wird, aber bislang nichts konkret geplant wurde. Armselig – kein ganzheitliches, nachhaltiges Konzept für all jene öffentlichen Gebäude, sondern einfach mal irgendwie ein vermeintliches Problem gelöst. Da war der Stadtrat vor 20 Jahren mit seiner seinerzeitigen Planung schon einmal weiter. Wir sind der Meinung, dass das so, wie die Mehrheit des Stadtrats sich das vorstellt eben nicht geht und hoffen auf die Unterstützung der Bürger am 7. Juli 2019 mit einem konsequenten Nein zu einem derzeit geplanten Neubau.
Thema 3 ist die Neueinführung des Volksfestes in Traunreut. Dass wir mit der manipulierenden Stichfrage zur Abstimmung beim Thema Volksfest nicht einverstanden waren, darüber hatten wir ja schon berichtet und auch darüber, dass der Stadtrat leider nie auf die Freunde Traunreuts wegen einer einvernehmlichen Lösung bezüglich der Standortfrage zugegangen ist und statt dessen ein Ratsbegehren dagegengesetzt hat – der anstehende Kommunalwahlkampf lässt grüßen. Inhaltlich besteht der Unterschied zwischen Bürgerinitiative und Stadtratsmehrheit in Folgendem: Während beim Bürgerbegehren ein mittelfristig dauerhafter Betrieb eines Volksfestes in Ortsrandlage vorgesehen ist (bei wechselseitiger Nutzung mit Messen, Zirkus, Lkw Parkplatz für lokale Anlieger, etc.) will die Stadtratsmehrheit in ihrem Ratsbegehren einen dauerhaften Platz in der Innenstadt (mit Lärm für die Anwohner, Parkplatznot, und keinem Platz – denn ein erfolgreiches Volksfest braucht ca. 20.000 m² Platz, wo im Zentrum soll das denn sein? Und ein Volksfest im Ausmaß eines Würstelbudenniveaus, das brauchen wir nicht – aber wir lassen uns gerne überraschen). Jeder, der ein wenig „Flächenberechnung“ beherrscht weiß, dass der Platz auf dem Marktplatz an der Eichendorffstraße hinter dem Postgebäude dafür nicht ausreicht, vom Lärm ganz zu schweigen. Auch hier hoffen wir auf eine aktive Unterstützung durch die Bürgerschaft am 7. Juli 2019.